Seit drei Tagen ist es so weit – auch ich gehöre nun ganz offiziell zu den 11% der deutschen Smartphone-Besitzer. Lange wollte ich mich nicht von meinem zuverlässigen Begleiter (Sony Ericsson K800i) trennen, aber nach nun knapp 2 Jahren war es höchste Zeit. Voller Euphorie habe ich also die letzten Tage damit verbracht, mit meiner neuen Errungenschaft warm zu werden und mein Mitteilungsbedürfnis jederzeit und überall über Facebook, Twitter und Co auszuleben. Und plötzlich fiel mir auf, dass ich seit Tagen keine einzige SMS mehr geschrieben hatte.
Ach, die gute alte SMS ;-). Bis vor wenigen Tagen noch konnte ich mir den Alltag ohne sie nicht vorstellen. Jetzt frage ich mich, ob sie überhaupt noch einen Platz in meinem Leben finden wird. Bei diesem Gedanken erwischte mich eine Welle der Nostalgie und das brachte mich auf die Idee, hier noch einmal die Geschichte der SMS nach zu erleben:
Die Geburt der SMS
Die weltweit erste SMS (Short Message Service = Kurznachrichtendienst) wurde tatsächlich 1992 in England verschickt – und zwar von einem Computer zu einem Handy. Der Dienst war ursprünglich dazu gedacht, Mitteilungen über Netzstörungen oder ähnliche Informationen an die Nutzer zu senden und wurde anfänglich kostenlos angeboten. Der Service erfreute sich jedoch einer ungeahnten Beliebtheit bei den Nutzern, so dass die Netzbetreiber ab 1997 Kurznachrichten sogar kostenlos zu Handytarifen anboten. Auch viele Webseiten schlossen sich dem Konzept der Free SMS an. Das Potenzial blieb jedoch nicht lange verkannt und der Traum der Frei-SMS neigte sich dem Ende entgegen.
Die nächsten Schritte
Eine EMS (Enhanced Message Service = Erweiterter Nachrichtenservice) vereint die gleiche Funktion wie eine SMS mit der zusätzlichen Option Bilder und Töne mitzusenden.
Eine MMS (Multimedia Messaging Service) ermöglicht den Versand multimedialer Nachrichten an Mobilfunkgeräte oder E-Mail-Adressen.
Ein Welterfolg
Tja, wer hätte 1992 gedacht, dass sich die SMS so rasant entwickeln würde? Waren es 1996 nur 0,1 Milliarden versendete Kurznachrichten in Deutschland, stieg der SMS Versand 2009 auf 34,4 Milliarden. Weltweit werden heute jede Sekunde fast 200.000 Kurznachrichten mit dem Handy verschickt. Auch, oder vor allem in Entwicklungsländern ist die SMS immer weniger wegzudenken, denn in diesen zählt sie zur beliebteste Bezahlmethode.
Aber wie sieht nun die Zukunft der SMS in deutschen oder europäischen Gefilden aus? Wird sie in Zeiten der internetfähigen Smartphones über kurz oder lang obsolet?
Deshalb frage ich Sie:
Hat die Stunde für die SMS geschlagen? Oder glauben Sie, die SMS hat das Zeug neben E-Mail, Facebook, Twitter & Co zu koexistieren?
Ich bin sehr gespannt auf Ihre Meinung.
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